Was bedeutet ein erhöhter Prolaktinspiegel?
Ein erhöhter Prolaktinspiegel, medizinisch Hyperprolaktinämie genannt, bedeutet, dass zu viel von diesem Hormon im Blut vorhanden ist. Prolaktin wird in der Hirnanhangsdrüse produziert und spielt eine zentrale Rolle bei der Milchproduktion. Ein Zuviel kann jedoch zu verschiedenen Beschwerden führen ? etwa Fruchtbarkeitsproblemen, Zyklusstörungen, Libidoverlust oder Stimmungsschwankungen. Hyperprolaktinämie kann sowohl durch physiologische Ursachen (z.?B. Schwangerschaft, Stress) als auch durch pathologische (z.?B. Tumore der Hypophyse) entstehen.
Bedeutet ein hoher Prolaktinwert immer einen Tumor?
Nein, ein erhöhter Prolaktinspiegel weist nicht zwangsläufig auf einen Tumor hin. Der Hormonspiegel kann aus verschiedenen Gründen steigen, z.?B. durch Stress, intensiven Sport, Schlaf, Geschlechtsverkehr oder bestimmte Medikamente. Sehr hohe Werte ? insbesondere über 200?ng/ml ? können jedoch auf einen Hypophysentumor wie ein Prolaktinom hindeuten.
Kann Stress den Prolaktinspiegel erhöhen?
Ja, Stress ist ein häufiger Auslöser für einen erhöhten Prolaktinspiegel. Sowohl körperlicher als auch emotionaler Stress wirken sich auf die Hormonproduktion aus. Chronischer Stress kann zu einer anhaltenden Hyperprolaktinämie führen ? mit Symptomen wie Schlafstörungen, Erschöpfung, Stimmungstiefs und weiteren Beschwerden.
Was sind die Symptome einer Hyperprolaktinämie?
Die Symptome unterscheiden sich je nach Geschlecht. Bei Frauen gehören unregelmäßige oder ausbleibende Menstruation, Milchabsonderung ohne Schwangerschaft, Unfruchtbarkeit, Libidoverlust, Brustschmerzen oder übermäßige Körperbehaarung (Hirsutismus) dazu. Bei Männern treten oft Libidoverlust, Erektionsstörungen, Brustvergrößerung (Gynäkomastie), Unfruchtbarkeit sowie Muskelabbau auf. Unabhängig vom Geschlecht können auch Stimmungsschwankungen, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Erschöpfung und Schlafprobleme auftreten.
Welche Folgen hat eine Hyperprolaktinämie?
Eine Hyperprolaktinämie kann erhebliche gesundheitliche Folgen haben. Bei Frauen kann sie den Eisprung verhindern, bei Männern die Spermienqualität verringern. Zudem kann sie andere Hormone aus dem Gleichgewicht bringen und etwa eine Schilddrüsenunterfunktion oder Nebennierenstörungen verursachen. Sie erhöht das Risiko für Depressionen, Ängste und andere psychische Beschwerden. Außerdem stört sie den Schlafrhythmus und kann zu Gewichtszunahme, Osteoporose und weiteren körperlichen Veränderungen führen.