Was sind affektive Störungen?
Affektive Störungen, auch als Stimmungsstörungen bezeichnet, sind eine Gruppe psychischer Erkrankungen, die durch Episoden erheblicher emotionaler Veränderungen gekennzeichnet sind. Dazu gehören depressive Episoden, Manie oder Hypomanie sowie chronisch gedrückte Stimmungen wie Dysthymie oder Zyklothymie. Zu dieser Gruppe zählen sowohl die unipolare depressive Störung als auch die bipolare Störung (manisch-depressiv).
Was hilft bei affektiven Störungen?
Die Behandlung affektiver Störungen basiert auf Psychotherapie (häufig kognitive Verhaltenstherapie), Pharmakotherapie und psychoedukativer Unterstützung. Bei unipolarer Depression werden in der Regel Antidepressiva (SSRI, SNRI) eingesetzt, während bei bipolarer Störung Stimmungsstabilisatoren und Antipsychotika angewendet werden. Ergänzend können Familientherapie, regelmäßige Bewegung, gesunder Schlaf und Aufklärung der Angehörigen hilfreich sein.
Wie äußern sich affektive Störungen?
Affektive Störungen zeigen eine Vielzahl emotionaler und körperlicher Symptome. In depressiven Episoden dominieren Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Interessenverlust, Appetitveränderungen, Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten und sogar Suizidgedanken. Manische oder hypomanische Episoden hingegen sind gekennzeichnet durch übermäßige Aktivität, gesteigerte Emotionen, Impulsivität, vermindertes Schlafbedürfnis und riskantes Verhalten. Die saisonale affektive Störung (SAD) äußert sich vor allem im Herbst und Winter durch gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit und Energiemangel.
Sind affektive Störungen eine psychische Erkrankung?
Ja, affektive Störungen sind anerkannte psychische Erkrankungen und in den Klassifikationen ICD-10, ICD-11 und DSM-5 aufgeführt. Sie umfassen unter anderem Manie, Depression, Dysthymie und Zyklothymie. Es handelt sich um ernsthafte Erkrankungen, die behandelt werden müssen und durch biologische, soziale und psychische Faktoren beeinflusst werden.
Wie kann man einer Person mit affektiven Störungen helfen?
Am besten unterstützt man, indem man Empathie und Verständnis zeigt - zuhören, ohne zu bewerten oder die Gefühle der betroffenen Person zu relativieren. Wichtig ist, zur psychiatrischen Beratung und Therapie zu ermutigen sowie bei der Umsetzung des Behandlungsplans zu helfen. Angehörige können an psychoedukativen Maßnahmen teilnehmen, bei der Entwicklung gesunder Tagesstrukturen (Schlaf, Bewegung, Ernährung) unterstützen und frühzeitig auf Anzeichen eines Rückfalls achten. Präsenz, Akzeptanz und die gemeinsame Suche nach psychotherapeutischer Hilfe können den Heilungsprozess deutlich fördern.