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Biphasischer Schlaf - Sind zwei Schlafphasen ausreichend?

22 października 2020
zweiphasiger Schlaf, biphasischer Schlaf, Schlafphasen
Obwohl der Tages- und Nachtrhythmus einfach erscheint – wir schlafen abends ein und wachen morgens auf – lebte die Menschheit über Jahrhunderte in einem anderen Rhythmus, den wir heute kaum noch kennen. In Zeiten, in denen nach Einbruch der Dunkelheit Kerzen oder Fackeln die einzigen Lichtquellen waren, schliefen die Menschen nicht durchgehend, sondern teilten ihren Nachtschlaf in zwei getrennte Phasen. Interessanterweise finden sich Hinweise auf diesen Lebensrhythmus, oft biphasischer Schlaf genannt, in vielen historischen und literarischen Texten.

Der amerikanische Historiker Roger Ekirch stellte in seinem bahnbrechenden Buch „At Day’s Close: Night in Times Past“ Belege dafür vor, dass der Schlaf früher in zwei Etappen aufgeteilt war, getrennt durch eine Phase nächtlicher Aktivität. Ähnliche Motive finden sich in Homers „Odyssee“, aber auch in mittelalterlichen Ordensregeln und in der Literatur der Renaissance. Es gab sogar umgangssprachliche Begriffe wie erster Schlaf und zweiter Schlaf, die heute nahezu in Vergessenheit geraten sind.

Das bedeutet jedoch nicht, dass die Nacht ausschließlich der Ruhe diente – im Gegenteil. Viele Menschen nutzten die Pause zwischen dem ersten und dem zweiten Schlaf für Gebete, kleinere Arbeiten oder sogar eine Mahlzeit, das sogenannte „Zwischenmahl“. Das zeigt, dass der biphasische Schlaf kein Zeichen von Trägheit war, sondern vielmehr eine Anpassung an die Lebensumstände der vorindustriellen Zeit.

Schlaf in zwei Phasen - Das Nachtleben früherer Gesellschaften

Laut historischen Quellen begann der erste Schlaf in der Regel zwischen 20:00 und 22:00 Uhr und dauerte bis etwa Mitternacht, spätestens jedoch bis zwei Uhr morgens. Danach folgte eine Unterbrechung, die bis zu zwei Stunden dauern konnte. In dieser Zeit entzündeten die Menschen oft ein Feuer oder trafen sich mit Nachbarn, beteten oder genossen einfach einen Moment der Intimität. Anschließend legten sie sich erneut schlafen, um den zweiten Schlaf bis zum Morgen fortzusetzen.

Auch in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Literatur finden sich zahlreiche Hinweise auf diese Gewohnheit. Etwas über den biphasischen Schlaf lässt sich unter anderem in den „Canterbury-Erzählungen“ und in „Montaillou – Ein Dorf der Häretiker“ lesen. Damals gaben sogar Ärzte praktische Empfehlungen: So solle man während des ersten Schlafs auf der rechten Seite liegen und im zweiten Schlaf auf der linken – was der Gesundheit zugutekommen sollte.

Es handelte sich also keineswegs um eine seltsame Marotte oder vorübergehende Modeerscheinung, sondern um eine weit verbreitete Praxis, die über Jahrhunderte in vielen Kulturen gelebt wurde. Erst mit der Entwicklung von künstlicher Beleuchtung und der Veränderung des Lebensstils in der industriellen Epoche wurde dieser natürliche Schlafrhythmus durch das Acht-Stunden-Schlafmodell im Sinne ununterbrochener Erholung verdrängt.

Angst, Kälte und Geister - Warum wachte man nachts auf?

Warum unterbrachen Menschen früher überhaupt ihren Schlaf mitten in der Nacht? Es gab viele mögliche Gründe für den biphasischen Schlaf. Roger Ekirch vermutete, dass ein wichtiger Auslöser tiefe Angst war – sowohl vor realen Gefahren als auch vor übernatürlichen Bedrohungen. Man glaubte, dass Mitternacht die Stunde der Geister, Hexen und Dämonen sei – nächtliches Wachsein konnte also ein Versuch sein, sich vor der Dunkelheit zu schützen.

Man darf dabei praktische Gründe nicht vergessen, die oft sehr banal waren. Alte Betten waren hart und unbequem, und die Häuser undicht und kalt. Menschen wachten daher etwa wegen der Kälte auf, um Holz nachzulegen. Nicht selten nutzte man die Unterbrechung für einen schnellen Imbiss oder Gespräche im Familienkreis.

Man kann also sagen, dass biphasischer Schlaf eine natürliche Anpassung an die Lebensrealitäten vor dem Zeitalter der Elektrizität war. Es handelte sich nicht um Schlaflosigkeit, sondern vielmehr um eine interessante Form nächtlicher Aktivität, die Teil des biologischen und kulturellen Rhythmus früherer Gesellschaften war.

Ist biphasischer Schlaf ein natürliches Bedürfnis?

Im letzten Jahrhundert wollte der Psychiater Thomas Wehr herausfinden, ob biphasischer Schlaf lediglich eine historische Kuriosität oder vielleicht ein natürlicher menschlicher Rhythmus ist, mit dem wir uns auseinandersetzen sollten. In seinem Experiment isolierte er eine Gruppe von Freiwilligen vollständig von künstlichem Licht. Die Teilnehmenden lebten ausschließlich bei Tageslicht, und nach Einbruch der Dunkelheit verbrachten sie 14 Stunden in völliger Dunkelheit, was die Bedingungen früherer Zeiten nachstellte.

Das Ergebnis des Experiments war überraschend: Nach einer Anpassungsphase begannen alle Teilnehmer, wie Menschen früher zu schlafen – vier Stunden Schlaf, gefolgt von einer kurzen Wachphase und anschließend weiteren vier Stunden Ruhe. Interessanterweise war die Pause zwischen dem ersten und dem zweiten Schlaf für die Probanden eine Zeit der Entspannung, nicht der Müdigkeit.

Wehrs Experiment zeigt, dass biphasischer Schlaf tief in unserer Biologie verankert sein könnte. Möglicherweise sind die nächtlichen Aufwachphasen, über die sich fast jeder dritte erwachsene Amerikaner beklagt, kein Anzeichen für Schlafstörungen, sondern ein Überbleibsel unseres früheren Tagesrhythmus.

Moderne Bedingungen und der Komfort des biphasischen Schlafs

Auch wenn biphasischer Schlaf grundsätzlich ein natürlicher Tagesrhythmus des Menschen sein kann, darf man nicht vergessen, dass er sich heutzutage schwer umsetzen lässt. Das liegt vor allem an der technologischen Entwicklung, dem intensiven Lebensstil und dem künstlichen Licht. Auch feste Arbeitszeiten führen dazu, dass wir im monophasischen Modell schlafen – also in einer durchgehenden Schlafphase. Manche Menschen kehren jedoch zum zweiphasigen Schlaf zurück und ergänzen ihn tagsüber durch ein kurzes Nickerchen.

Damit der Schlaf – unabhängig von der Anzahl der Schlafphasen – erholsam ist, sind passende Bedingungen entscheidend. Besonders wichtig ist die Verdunkelung des Schlafzimmers sowie das Ausschalten von Geräten, die blaues Licht ausstrahlen. Ebenso zentral ist eine komfortable Ausstattung des Schlafzimmers und des Bettes, weshalb man diese Entscheidungen mit Bedacht treffen sollte. Eine große Rolle spielt dabei eine gut gewählte Schlafmatratze – aber auch das Kissen ist nicht zu unterschätzen.

Ein Beispiel dafür ist die Osaka Air Matratze der polnischen Marke ONSEN®, die dank ihrer modernen Schaumstoffkonstruktion mit offener Zellstruktur optimale Belüftung und eine gute Unterstützung der Wirbelsäule bietet. In Kombination mit den orthopädischen Kissen, die sich an die anatomische Form von Kopf und Nacken anpassen, schafft sie ideale Voraussetzungen für gesunden Schlaf – ob einphasig oder polyphasisch.

Wir laden Sie auch ein, sich mit den anderen Artikeln auf dem besten Schlaf- und Gesundheitsblog vertraut zu machen, sowie mit der vom Team der ONSEN®-Experten erstellten Enzyklopädie des gesunden Schlafes. Menschen, die sich um die Gesundheit ihrer Wirbelsäule kümmern, empfehlen wir eine Reihe von Übungen für die Wirbelsäule, die von unserem Physiotherapeuten vorbereitet wurden.

FAQ: Biphasischer Schlaf

Was ist biphasischer Schlaf?

Biphasischer Schlaf ist eine Form des polyphasischen Schlafs, bei der der Tag in zwei Schlafphasen aufgeteilt wird - anstelle des traditionellen, durchgehenden Schlafs von 7 bis 9 Stunden. Typischerweise besteht er aus einer längeren Nachtschlafphase (ca. 4,5 Stunden) und einem kürzeren Mittagsschlaf (ca. 1,5 Stunden), was insgesamt etwa 6 Stunden Schlaf pro Tag ergibt. Eine andere Variante teilt den Nachtschlaf in zwei Abschnitte: den ersten und den zweiten Schlaf.

Ist biphasischer Schlaf gesund?

Biphasischer Schlaf gilt als gesündere Variante des polyphasischen Schlafs, da er dem Gehirn ermöglicht, in die regenerierende nREM-Phase einzutreten. Dennoch wird der klassische, monophone Schlaf nach heutigem Stand allgemein als gesünder angesehen, da sich der menschliche Organismus im Laufe der Evolution daran angepasst hat. Vor der Umstellung auf biphasischen Schlaf ist eine ärztliche Rücksprache empfehlenswert, um mögliche Kontraindikationen auszuschließen.

Ist Schlafen in Etappen gesund?

Ja, polyphasischer Schlaf - zu dem auch biphasischer Schlaf zählt - kann praktikabel und relativ sicher sein, sofern sich der Körper gut an den neuen Rhythmus anpasst. Die biphasische Variante ist dabei die sanfteste Form: ein längerer Nachtschlaf kombiniert mit einem kurzen Tagschlaf oder zwei geteilte Nachtphasen.

Warum schlafen Menschen biphasisch?

In vorindustriellen Zeiten war biphasischer Schlaf ein natürlicher Rhythmus, da der Mangel an künstlichem Licht einen zweiteiligen Nachtschlaf mit einer Aktivitätsphase dazwischen begünstigte. Heute greifen manche Menschen auf diesen Schlafstil zurück, um von Vorteilen wie besserer Regeneration, gesteigerter Produktivität, Konzentration und zeitlicher Flexibilität zu profitieren - insbesondere bei einem intensiven Lebensstil. Allerdings ist biphasischer Schlaf nicht für jeden geeignet.

Wie kann man sich in kurzer Zeit erholen?

Um sich auch in kurzer Zeit erholt zu fühlen, ist die Schlafqualität entscheidend, nicht nur die Dauer. Der Körper benötigt vollständige Schlafzyklen mit Tiefschlaf (nREM) und ungestörter REM-Phase. Auch kürzerer Schlaf kann erholsam sein, wenn er regelmäßig, unter geeigneten Bedingungen und im Einklang mit dem natürlichen Biorhythmus erfolgt. Auch Faktoren wie Matratze, Kissen und das Raumklima im Schlafzimmer spielen eine wichtige Rolle.

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