Was sind dissoziative Störungen?
Dissoziative Störungen sind psychische Erkrankungen, bei denen es zu einer Beeinträchtigung der Integration von Gedanken, Emotionen, Erinnerungen und dem eigenen Identitätsgefühl kommt. Sie äußern sich unter anderem in dissoziativer Amnesie, Depersonalisation, Derealisation und seltener in einer dissoziativen Identitätsstörung. Die Symptome können vorübergehend sein, aber auch länger andauern und den Alltag erheblich beeinträchtigen.
Wie verhält sich eine Person mit Dissoziation?
Eine betroffene Person kann Erinnerungslücken haben, die nicht neurologisch erklärbar sind. Sie fühlt sich möglicherweise, als würde sie sich von außen beobachten oder als sei die Umwelt unwirklich. Es kann zu Kontrollverlust über das eigene Verhalten, Konzentrationsschwierigkeiten und dem Gefühl kommen, jemand anderes zu sein. Diese Erlebnisse sind oft verwirrend und führen zu Desorientierung.
Wie erkennt man dissoziative Störungen?
Die Diagnose basiert auf charakteristischen Symptomen wie Depersonalisation, Derealisation, Amnesie oder Identitätsveränderungen. Da ähnliche Symptome auch bei anderen Störungen oder körperlichen Erkrankungen auftreten können, müssen zunächst neurologische und somatische Ursachen ausgeschlossen werden. Die endgültige Diagnose stellt ein Psychiater oder Psychologe anhand von Gesprächen, der Lebensgeschichte und dem Symptomverlauf.
Sind dissoziative Störungen psychische Erkrankungen?
Ja, dissoziative Störungen zählen zu den psychischen Erkrankungen, sie sind jedoch primär ein Schutzmechanismus der Psyche. Dissoziation tritt meist als Reaktion auf traumatische Erlebnisse oder starken, anhaltenden Stress auf und dient der Abwehr emotionaler Überforderung. Sie ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine Überlebensstrategie des Geistes.
Kann man dissoziative Störungen heilen?
Ja, mit geeigneter Hilfe können dissoziative Störungen erfolgreich behandelt werden und sich oft vollständig zurückbilden. Die wichtigste Behandlungsform ist die Psychotherapie, die hilft, die Ursachen zu verstehen und die psychische Integration wiederherzustellen. Medikamentöse Unterstützung kann ergänzend zum Einsatz kommen. Wichtig sind auch Psychoedukation, Stressabbau, Schlafhygiene sowie ein stabiles und sicheres soziales Umfeld. Geduld ist notwendig, aber die Prognosen sind oft sehr positiv.