Persönlichkeitsstörungen bleiben oft
unbemerkt oder werden fälschlich als schwieriger Charakter interpretiert. Dabei handelt es sich um
ernsthafte und chronische emotionale Störungen, die das Leben stark beeinträchtigen. Die größte Schwierigkeit bei
narzisstischer oder Borderline-Persönlichkeit besteht darin, dass nicht nur die Betroffenen selbst leiden, sondern auch ihre Angehörigen. Durch
mangelndes Verständnis bleiben sie oft allein – betont Nesterok.
Persönlichkeitsstörungen sind eine
besondere Form emotionaler Probleme, da sie im Alltag oft nicht als Krankheit, sondern als
unveränderlicher Wesenszug betrachtet werden. Betroffene
erkennen das Problem häufig nicht bei sich selbst. Vielmehr empfinden sie ihre Umgebung als
toxisch, unverständlich oder bedrohlich und glauben, selbst „normal“ zu funktionieren.
Die Psychiatrie unterscheidet laut
DSM-V drei Cluster. Cluster A umfasst
exzentrische und zurückgezogene Personen (v. a. paranoide Typen), Cluster B
dramatische und impulsive (wie Borderline, narzisstische), und Cluster C
ängstlich-vermeidende (wie abhängige oder zwanghafte Persönlichkeiten). Jeder Cluster erfordert ein eigenes therapeutisches Vorgehen, alle sind jedoch von
starkem innerem Leidensdruck und Beziehungsproblemen geprägt.
Störungen aus
Cluster C, wie vermeidende oder zwanghafte Persönlichkeiten, führen zu
chronischer Angst und Perfektionismus, oft auch zur sozialen Isolation. Diese Menschen sind im Job
äußerst leistungsfähig, erleben aber innerlich enormen Stress. Nesterok sagt: Es sind oft Menschen, die
alles perfekt machen, aber abends nicht einschlafen können, weil sie denken,
sie hätten es besser machen müssen – was Grübelspiralen auslöst.
Störungen aus
Cluster B, besonders Borderline, äußern sich durch
extreme Emotionen, Impulsivität und Verlustängste sowie Identitätsunsicherheit. Die Therapie erfordert
Empathie und klare Struktur, weshalb die DBT hier besonders empfohlen wird.
Diese Personen haben
Probleme mit der Selbstwahrnehmung, was unbewusst zu extremen Reaktionen führt. In Beziehungen dominiert
Ambivalenz. Sie schwanken
zwischen Idealisierung und Abwertung des Partners, neigen zu kurzfristigen Bindungen. Die Psychotherapie erfordert
viel Geduld und Stabilität seitens des Therapeuten.
Störungen aus
Cluster A, wie paranoide oder schizotype Persönlichkeiten, sind
schwerer behandelbar, da das Vertrauen der Patienten gering ist. Hier ist
großes Einfühlungsvermögen und Flexibilität nötig – ebenso wie spezialisierte Fachkräfte.
Menschen mit
Persönlichkeitsstörungen verdienen ebenso Hilfe und Verständnis wie somatisch Erkrankte.
Unbehandelte Störungen führen oft zu ernsthaften Problemen –
in Beziehungen, im Job und im Alltag. Es ist nicht ratsam, auf Besserung zu hoffen –
professionelle Hilfe ist wirksam und verfügbar. Psychische Gesundheit ist kein Luxus, sondern
die Grundlage eines guten Lebens.
Wir laden Sie auch ein, sich mit den anderen Artikeln auf dem besten Schlaf- und Gesundheitsblog vertraut zu machen, sowie mit der vom Team der ONSEN®-Experten erstellten Enzyklopädie des gesunden Schlafes. Menschen, die sich um die Gesundheit ihrer Wirbelsäule kümmern, empfehlen wir eine Reihe von Übungen für die Wirbelsäule, die von unserem Physiotherapeuten vorbereitet wurden.